Die Landesregierung sprach mit dem Beginn des Schuljahres von umfassenden Lernstandserhebungen, auch um die coronabedingten Wissensdefizite zu eruieren.

Auf eine Kleine Anfrage hin stellt sich aber heraus, dass lediglich schulinterne Feststellungen erfolgten, verwertbare Ergebnisse sind dem Bildungsministerium nicht bekannt. Eine zentrale, landesweite Erhebung erachtet das Ministerium trotz pandemiebedingter Defizite dennoch als zu aufwendig. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:

„Die großartig angekündigten Lernstandserhebungen des Bildungsministerium sind ein Flop und rechtfertigen den hochtrabenden Begriff selbst überhaupt nicht. Die Landesregierung weiß über Art und Ausmaß der während der Pandemie an den Schulen eingetretenen Defizite im Wissen und Können nämlich so gut wie nichts und will es anscheinend auch nicht wissen.

Denn von echten Lernstandserhebungen kann nicht die Rede sein, insofern eher improvisierte Tests in Verantwortung der jeweiligen Lehrkraft an den Schulen durchgeführt wurden. Im Ministerium ist daher im Detail unklar, in welcher Genauigkeit diese Tests erfolgten, nicht einmal die Anzahl der Schulen, die diese Lernstandserhebungen durchführen, sind dem Bildungsministerium bekannt. Selbst der Aufwand für eine stichpunktartige Erfassung dieser Daten wäre nach Angaben der Landesregierung zu hoch.

Dabei wurden diese Lernstandserhebungen als großer Wurf verkauft, um Defizite zu erkennen und Aufholprogramme zu starten. Doch wie will man aufholen, wenn man gar nicht weiß, wo konkret nachgebessert werden muss?

Für die Ableitung zentraler Maßnahmen, um Bildungseinbußen nach der langen Phase des Distanzunterrichts wirksam ausgleichen zu können, bedarf es mehr als solche kleinformatigen, rein schulintern erfolgenden Tests. Wir fordern Lernstandserhebungen, die neben einer landesweiten Vergleichbarkeit klar Können und Defizite offenlegen, sodass nach zwei Jahren Pandemie endlich fachliche und pädagogische Konsequenten abzuleiten sind.“

 

Redaktioneller Hinweis:

Anfrage der AfD-Fraktion und Antwort der Landesregierung: siehe Anhang

KAschult

 

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