Statt pauschal den Inzidenzwert zur Bewertung der Pandemie heranzuziehen, fordert Frau Schwesig nun die Berücksichtigung eines komplexer zu erhebenden „Warnwertes“. Dazu erklärt der AfD-Fraktionsvorsitzende Nikolaus Kramer:
„Nachdem über bald eineinhalb Jahre mit dem als sakrosankt geltenden Inzidenzwert geradezu eine Zahlenmystik betrieben wurde, die dem Land nicht nur eine obrigkeitsstaatliche exekutive Maßregel- und Erlasspolitik, sondern gleichfalls die Totalverschuldung über Nachtragshaushalt und teure Sondervermögen eintrug, übt sich die Ministerpräsidentin neuerdings in Liberalisierungen. Dies nicht etwa in Eigenentwicklung, sondern in Nachahmung ihrer rheinland-pfälzischen Kollegin Malu Dreyer.
Endlich, aber allzu verspätet sollen andere Kennziffern als die mystifizierte Inzidenz ins Kalkül der Regierung einfließen. Was jetzt als vermeintliche Innovation dargestellt wird, hatte allein die AfD durchweg gefordert: Berücksichtigung der tatsächlichen Krankenhausbelastung, Differenzierung zwischen Positivtestungen und Erkrankungen bzw. zwischen infiziert und infektiös, also Einbezug des Ct-Wertes und vor allem Vermeidung allzu pauschaler und rigoroser Schließungen von Unternehmen, Einrichtungen und Schulen ohne spezifizierte und differenzierte Prüfungen der Lage.
Eindringlich hatte die AfD als einzige Oppositionskraft im Landesparlament gefordert, die Geschicke des Landes und seiner Bürger nicht allein von einem mathematischen Graphen abhängig zu machen. Allzu spät bewegt sich die Landesregierung in diese Richtung.“