Das Congress Hotel am Stadtpark in Hannover hat etlichen AfD-Mitgliedern anlässlich des Bundesparteitages am Wochenende gebuchte Zimmer gekündigt, darunter auch dem AfD-Landessprecher Mecklenburg-Vorpommerns Matthias Manthei. Er erhielt per Mail vom 23.11.2015 eine Kündigung mit folgender Begründung:

Wir haben begründeten Anlass zur Annahme, dass Ihre Inanspruchnahme unserer Hotelleistung im Rahmen des AfD-Bundesparteitags den reibungslosen Geschäftsbetrieb, die Sicherheit und das öffentliche Ansehen des Hotels gefährden.“

Dazu Landessprecher Matthias Manthei:

„Mit solch einem Mobbing von Andersdenkenden beginnt der Verlust der Freiheit. Wer traut sich noch, den Mund aufzumachen und seine Meinung zu sagen, wenn er dafür ausgegrenzt und stigmatisiert wird?

Wo sind die Politiker, die solche Missstände klar und deutlich anprangern? Ist die Freiheit nicht das große Thema des Bundespräsidenten? Es wäre die Aufgabe von Joachim Gauck, die Deutschen endlich aufzurütteln und all jenen die Rote Karte zu zeigen, die aus unserem Land auf leisen Sohlen, ob bewusst oder unbewusst, eine Diktatur werden lassen.“

Landessprecher Leif-Erik Holm:

„Das ist bezeichnend für den Zustand unserer ständig beschworenen Demokratie. Ein unbescholtener Bürger wie Matthias Manthei, im Beruf anerkannter Familienrichter, bekommt sein Hotelzimmer gekündigt, weil er sich in einer zugelassenen Partei engagiert.

So werden Andersdenkende heute unter Druck gesetzt. Wird bei Hotelreservierungen künftig auch nach Parteizugehörigkeit gefragt? Wie weit soll das noch gehen? Über berufliche Nachteile berichten schon jetzt viele Mitglieder. Werden Anhänger der ‚falschen‘ Parteien bald auch keine Wohnungen mehr mieten können? Werden sie irgendwann Kennzeichnungen tragen müssen?

Die Freiheit steht über allem. Ohne sie kann sich Volkes Wille nicht ehrlich und in ganzer Breite artikulieren. Ohne sie kann es ergo keine echte Willensbildung und damit keine Demokratie geben. Es wird höchste Zeit, dass diejenigen, die dauernd von Demokratie reden, endlich auch entsprechend handeln. Wehret den Anfängen!“